Wird nun doch kein neues Atomkraftwerk in Litauen gebaut? Weil sich bis dato noch kein Unternehmen für den Bau des neuen Atomkraftwerks in Litauen gefunden hat, müssen die Pläne für ein neues AKW seitens der Regierung Litauens wohl auf Eis gelegt werden.
Eigentlich wollte der Konzern Kepco (Korea Electric Power Corporation) aus Südkorea den Bau des neuen Atomkraftwerks in Litauen unternehmen. Allerdings hat der südkoreanische Konzern sein erst vor wenigen Wochen eingereichtes Angebot zum Bau des AKW wieder zurückgezogen. Dies teilte am Ende dieser Woche stellvertretende Energieminister von Litauen im Regierungssitz in Vilnius der Öffentlichkeit mit. Zwar gäbe es ein Angebot eines anderen Unternehmens, das die litauische Regierung aber als „unzureichend“ bezeichnete.
Nun steht Litauen vor Problemen: Das alte AKW musste zu Beginn des Jahres auf Druck der Europäischen Union (EU) geschlossen werden, da das Atomkraftwerk sowjetischen Bautyps in Ignalia von den Sicherheitsbehörden der EU als gefährlich eingestuft worden war. Mit dem Bau des neuen Atomkraftwerks (ebenfalls in Ignalina im Norden von Litauen) wollte sich Litauen unabhängiger von dem Bedarf an Energieeinfuhr aus Russland machen.
Aus dem unerwarteten Rückzug von Kepco haben sich brisante politische Fragen ergeben, die es nun unter allen Beteiligten zu klären gilt: Hat der südkoreanische Konzern eventuell sein Angebot wegen Druck seitens Russland zurückgezogen? Russland würde als wichtiger Energieversorger von Litauen weiterhin viele Vorteile innehaben, sollte das neue AKW in Litauen nicht gebaut werden. Litauen will das Projekt in keinem Fall aufgeben und gibt sich auch nach der Absage von Kepco weiterhin kämpferisch. Gemeinsam mit den Partnern Polen, Lettland und Estland soll nun ein AKW mit Kosten von rund 5 Milliarden Euro für den Bau gebaut werden.
Die Pläne für ein gemeinsames Projekt wurden allerdings aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen den beteiligten Staaten schon mehrfach gekippt und ins Ungewisse verschoben. Daher gilt eine erfolgreiche Realisation nach dem heutigen Stand der Dinge eher als fraglich.
Christian Bathen
Datum: 05.12.2010
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