Nachdem die großen Ligen in Europa die Saison 2010/11 vor wenigen Wochen beendet haben, beginnt vor der Sommerpause für viele Nationalmannschaften die entscheidende Phase auf dem Weg zur Fussball-EM 2012 in Polen und der Ukraine. Auch Litauen rechnet sich noch berechtigte Chancen auf die erstmalige Teilnahme an einer EM-Endrunde aus, muss dafür aber beim Auswärtsspiel in Liechtenstein den Platz unbedingt als Sieger verlassen. Der krasse Außenseiter aus dem Fürstentum ist bisher noch punktlos und sollte für Litauen keine unüberwindbare Hürde darstellen, so dass sich die Kicker aus dem Baltikum mit einer guten Ausgangsposition in die Sommerpause verabschieden können sollten.
Nach einem famosen Start in die EM-Qualifikation mit 0:0-Unentschieden zu Hause in Kaunas gegen Schottland und einem etwas überraschenden 0:1-Auswärtssieg in Tschechien zog Litauen in den beiden folgenden Duellen gegen den amtierenden Welt- und Europameister Spanien erwartungsgemäß den Kürzeren. Mit nur vier Punkten aus ebenso vielen Spielen rangiert Litauen derzeit zwar nur auf dem 4. Platz, hält im Rennen um die Teilnahme an der EM 2012 aber dennoch alle Trümpfe in der Hand. Litauen hat die beiden Duelle gegen Spanien, den haushohen Favoriten der Gruppe I bereits hinter sich und "darf" andererseits noch zweimal gegen Liechtenstein ran. Dem ersten Vergleich am heutigen Freitag, die um 19:30 Uhr in Vaduz angepfiffen wird, folgt im September das Rückspiel in Litauen. Danach kann Litauen mit zwei weiteren Siegen gegen die direkten Konkurrenten Schottland (6. September in Glasgow) und zu Hause gegen Tschechien zumindest die Teilnahme an den Relegationsspielen erreichen. Spanien wird sich als Gruppensieger direkt für die EM 2012 in Polen und der Ukraine qualifizieren, daran kann es unter Fachleuten keine ernsthaften Zweifel geben.
Als bisher einziger Erfolg auf internationaler Ebene hat die Fussball-Nationalmannschaft aus Litauen lediglich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1924 in Paris vorzuweisen. Es wäre für Litauen also mal wieder an der Zeit, sich mit einer erfolgreichen Qualifikation für eine EM-Endrunde auf die internationale Landkarte des Fußballs zurückzubringen. Allerdings muss die Mannschaft von Coach Raimondas Zataustas dabei ohne große Stars auskommen. Die meisten Nationalspieler stehen bei Vereinen in Russland oder Litauen unter Vertrag, lediglich Kapitän und Rekordtorschütze Tomas Danilevicius vom AS Livorno (Italien) hat aus dem aktuellen Kader den Sprung in einer der Top-Ligen Europas geschafft.
Kai Rebmann
Datum: 03.06.2011
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