Litauen: Geschichte

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Für den kulturinteressierten Urlauber ist die Geschichte von Litauen sehr attraktiv. Zum Beispiel ist das Kolosseum in Rom nach höchstem Standard nur ein Haufen von Steinen, die man irgendwie in einer besonderen Reihenfolge zusammengelegt hat. Und lebendig werden diese Steine dank den Erinnerungen an die Ereignisse, die in der Arena stattgefunden haben, und dank den damit verbundenen Legenden. So ruft auch Litauen, in dem viele Burgen und Schlösser, alte Mühlen und uralte Gewerbe bis jetzt erhalten geblieben sind, aus dem Unlebendigen das Lebendige hervor. Das passiert dank den zahlreichen Tatsachen und Legenden, die sich heute so fest verschlungen haben, dass man sie voneinander kaum unterscheiden kann.

Den Kern der Geschichte des heutigen Litauens bildet die Periode des Mittelalters. Vom 13. bis auf das 16. Jahrhundert ist Litauen einer der größten Staaten in Europa gewesen. Das Großfürstentum Litauen erstreckte sich von dem Ostsee bis zum Schwarzmeer und schloss in sich die Territorien der heutigen Litauens, Weißrusslands und der Ukraine ein. Zu verschiedenen Zeiten hat sich die Hauptstadt des Großfürstentums in Vilnius, Kiarnawa und Nowogrudok (in Weißrussland) befunden. Litauen ehrt bis heute die Großen Fürsten jener Zeit – den ersten Litauischen Fürsten Mindaugas, die Fürsten Witaut und Gedeminus.

Am Ende des 16. Jahrhunderts begann der Ruhm des Großfürstentums Litauen allmählich auszugehen. Als Anfang des Unterganges des ersten litauischen Staaten gilt Union, die das Großfürstentum Litauen und Rzecz Pospolita im Jahre 1569 in der Stadt Liublin unterzeichnet haben. Damals hat Litauen einen Teil von seinen Hoheitsrechten verloren und ihre Bevölkerung begann schnell die polnischen Werte und Traditionen zu übernehmen.

Das 18. Jahrhundert stellte den Finalpunkt in die Geschichte des Fürstentums. Der nach dem Nordischen Krieg geschwächte Unionsstaat von Polen und dem Großfürstentum Litauen war gezwungen, vor der Macht des Russischen Reiches zu kapitulieren. Nach drei Teilungen von Rzecz Pospolita, ist das Territorium vom heutigen Litauen in Russland aufgenommen worden.

Zwei Jahrhunderte nachher ist der Erste Weltkrieg ausgebrochen, nach dessen Ende Litauen wieder unabhängig geworden ist. Im Jahre 1920 wurde die erste unabhängige Litauische Republik gebildet, die bis 1939 existierte. Dieses Jahr wurde zur nächsten Tragödie für Litauen: die Sowjetunion und Deutschland unterzeichneten den Geheimvertrag (den Pakt von Molotow-Ribbentrop) von der Aufteilung Litauens. Im Jahre 1941 wurde Litauen von den deutschfaschistischen Truppen besetzt. Im Jahre 1944 haben die sowjetischen Truppen Litauen eingenommen. Heute nennen einige Litauer diese Periode (1944-1991) «die Zeit der sowjetischen Okkupation“.

50 Jahre existiert Litauen als „souveräne“ Litauische Sowjetische Sozialistische Republik. Im Jahre 1991 bekommt Litauen ihre reale Souveränität und wird endlich unabhängig. Sie gehört nicht mehr zur Sowjetunion. Das passiert dank der Volksbewegung „Saiudis“, die für die Unabhängigkeit des Landes kämpft. Das letzte bedeutende Ereignis in der Geschichte des Landes ist der 1. Mai 2004, als Litauen der Europäischen Union beigetreten ist.
Wie dem auch sei, hat Litauen vermocht, nach Tausend Jahren, die mit großen Siegen und Niederlagen gefüllt waren, nach Blütezeiten und Niedergängen, den Zeitgenossen das Wichtigste zu übermitteln, worauf jede Nation heute stolz sein kann. Den Litauern ist es gelungen, ihre eigenartige Kultur, ihre Sprache und ihre Traditionen zu erhalten, die heute etwas Unsichtbares aber ganz bestimmtes bilden. Die Leute nennen es „der Geist des Landes“. Gerade er gibt das Leben den Steinen der alten Burgen und Schlösser, den abgenutzten Flügeln der Windmühlen und Bernsteinhalsketten, die heute nach den 500 Jahre alten Schablonen gemacht werden.

Foto: daddy / max-td

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Deine Meinung

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Kommentar (1)

Algis

(30.05.2012)

Es fehlt an die richtige historische Auskunft, das Litauen 1940 06 15 okkuppiert und and 1944 m. reokkupiert wurde. Die Verflaschungen muss man aus diesem Artikel wegbringen.

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