Wie welt.de berichtete, legen die Dokumente, die Wikileaks über militärische Manöver Russlands an den Grenzen zu Litauen und Polen veröffentlichte, Defizite des russischen Militärs offen. Bei den militärischen Übungen hatte es sich um einige der größten Manöver Russlands seit dem Fall der Mauer gehandelt.
Die Manöver an den Grenzen zu den NATO-Staaten Litauen und Polen fanden im August und September 2009 statt. Russland führte an seiner Westgrenze eine der größten militärischen Manöver seit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 durch. Mehrere Wochen lang übten rund 33 000 russische Soldaten im Rahmen der Manöver "Ladoga 2009" und "Zapad 2009" verschiedenste militärische Operationen wie zum Beispiel das Überqueren von Flüssen Raketenkriegsführung. Die Übungen wurden so deklariert, dass die vereinbarte Beobachtung durch Beobachter der NATO umgangen werden konnte. Mit Hilfe modernster Satellitenanlagen verfolgte die NATO die Übungen dennoch, wie die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente beweisen. Bei ihren Beobachtungen kamen die Experten der NATO zu einem vernichtenden Urteil: Die russische Armee kämpft mit großen Problemen wie zum Beispiel veraltetem Material und einer schlechten Moral ihrer Soldaten.
Besonders pikant ist das simulierte Ziel der Manöver, die unweit von Leningrad stattfanden, hatte: Die an den Manövern beteiligten Soldaten sollten einen Angriff aus Polen und Litauen simulieren, bei dem auch taktische Atomwaffen eingesetzt werden sollen. Allein dieser Umstand war für die NATO schon ein Akt der Provokation. Aus Litauen und Norwegen wurden Stimmen laut, die eine Reaktion der NATO auf die Übungen forderten. Rumänien, Polen, Tschechien und die NATO-Mitglieder und -anwärter vom Baltikum fordern einen intensiven Dialog mit der NATO ein. Zudem findet die Forderung verstärkt Unterstützung, die NATO sollte nun ihrerseits ein ähnlich gelagertes Manöver durchführen – allerdings nicht wie Russland die vorgeschriebenen militärischen Beobachter auszuschließen. Aus Deutschland wurde ebenfalls Kritik an dem russischen Manöver geäußert. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bezeichnete die russischen Übungen als "provozierend und unpassend".
Christian Bathen
Datum: 14.02.2011
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Litauen und der "Duft der Welt": Aktuelle Nachrichten aus Litauen.
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