Trakai

Trakai ist das Symbol für den Tourismus in Litauen. Trakai war die ehemalige Residenz der Großen Litauischen Fürsten und ist heute durch sein Schloss, den größten architektonischen Bau dieser Art in Litauen, bekannt. Das Schloss von Trakai, das auf einer der Insel im See Galve gebaut wurde, gilt heutzutage als das die am meisten Sehenswürdigkeit in Litauen.

Aber Trakai ist nicht nur dank seinem Schloss berühmt. Im Mittelalter war diese Stadt eine Art von „multinationaler“ Kolonie. Während der 14.-17. Jahrhunderte wohnten hier gemeinsam deutsche Handwerker und die heute beinahe verschwundene ethnische Gemeinschaft der Karaimen.

Die Karaimen sind einer der Nomadenvolksstämme der Krim, die der litauische Großfürst Vytautas (Witowt) nach einem Feldzug in den Süden mitgebracht hat. Vytautas hatte den Karaimen das Recht gegeben, sich unter dem Schutz der Festungsmauern von Trakai aufzuhalten. Bis zu unserer Zeit leben in Trakai etwa 60 Vertreter dieses Volkes. Dabei ist ein Teil der architektonischen Denkmäler Trakais, unter anderen das karaimische Bethaus, in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben und fügen der mittelalterlichen Atmosphäre von Trakai das östliche Kolorit hinzu.

Trakai ist eine ausschließlich einzigartige Stadt. Sie ist ähnlich wie St. Petersburg oder Venedig auf dem Wasser gebaut worden. Im Unterschied zu ihren bekannten „Kollegen“ hat die Stadt kein Zugang zum Meer. Die Stadt ist von vier Seen umgeben: Galve, Luka, Totoriškiu und Akmena.

Die mittelalterliche Eigenart von Trakai wird von zahlreichen Ritterklubs benutzt, die hier regelmäßig ihre Turniere durchführen. Die Inszenierung der altertümlichen Schlachten fügt dem Schloss von Trakai noch mehr Attraktivität hinzu. Ein Reisender empfindet sich bald auf dem Drehplatz eines historischen Filmes bald auf einem Schlachtfeld. Im Großen und Ganzen nutzt Trakai seine historische Erbe ziemlich geschickt: regelmäßig veranstaltet man nicht nur Wettbewerbe für Ritter in der Rüstung sondern auch interessante Shows z.B. die Aufführung der Oper «Pilenai». Diese Vorstellung im Schloss von Trakai findet seit 2001 jährlich Anfang Juli statt.

Das Schloss wie auch eine Reihe anderer architektonischen Denkmäler der Stadt (Kenassa der Karaimen, die Mariä Geburt Kirche) ist ein Teil des Tralaischen Historischen Nationalparks, der im Jahre 1991 gegründet wurde.