Jüdische Geschichte Litauen

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Die jüdische Geschichte in Litauen besitzt eine lange Tradition: Litauen war schon vor Jahrhunderten ein Zentrum der jüdischen Kultur in Europa. Die jüdische Geschichte in Litauen besaß schon seit jeher großen Einfluss durch eigene Schulen, großen Bibliotheken sowie vielen so genannten jüdischen Bibelschulen. Einer der wichtigsten jüdischen Gelehrten, die maßgeblich die jüdische Geschichte in Litauen prägten war der Rabbi Eliyahu der von 1720 bis 1797 lebte und dafür bekannt war, dass er sich im Konflikt der jüdischen Glaubenrichtung gegen die Bewegung des Chassidismus und auch gegen die zu seinen Lebzeiten aufkommenden Erneuerungsbewegung namnes Haskala aussprach. Der Rabbi Eliyahu war ein leidenschaftlicher Verfechter in Bezug auf die Beibehaltung des orthodoxen, streng an den Talmud orientierten Judentums.

Wenn man über die jüdische Geschichte in Litauen primär im 19. Jahrhundert spricht, sollte man wissen, dass Litauen zu dieser Zeit ein interkultureller Schmelztiegel war, in dem dort lebenden Völker wie zum Beispiel die Tataren, die Karäer und auch die Juden mehr oder weniger in die Gesellschaft integriert waren. Dieser Umstand spielt für die jüdische Geschichte in Litauen eine große Rolle, denn insbesondere die jüdischen Einwohner stellten die zahlreichste und vor allen Dingen die unter wirtschaftlichen Aspekten gesehen einflussreichste konfessionelle Gemeinschaft in Litauen dar.. Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren auf dem Gebiet des damaligen Großfürstentums Litauen mehr als 50.000 Juden zu Hause, die als so genannte Litvaken bezeichnet wurden. Als die polnischen und die litauischen Areale in das russische Reich integriert wurden, bildete sich in Litauen die damals weltweit größte jüdische Ballung. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im Westen des russischen Reichs bereits circa 2 Millionen Juden. Allein dieser Umstand zeigt schon: Wenn man über die jüdische Geschichte spricht, spielt die jüdische Geschichte in Litauen eine bedeutende Rolle.

Selbstverständlich besaßen die jüdischen Einwohner im Westen Russlands einen großen Einfluss. Daraus resultierte die so genannte Judenfrage, bei der es darum ging, wie die Integration der jüdischen Gesellschaft in die Gesamtgesellschaft des Landes vonstatten gehen sollte. Denn obwohl es damals große politische Veränderungen zu verzeichnen gab, lebte die jüdische Gemeinde nichtsdestotrotz deutlich von dem Rest der Gesellschaft isoliert. Leider war das Ergebnis der Judenfrage nicht die erwünschte Integration, sondern vielmehr von Einschränkungen gegenüber der jüdischen Gemeinde. Die Maßnahmen der russischen Regierung bestanden nämlich darin, dass man den jüdischen Bürgern untersagte, Höfe zu pachten, Gasthäuser zu betreiben oder Herbergen zu führen.

Ein großer Schaden wurde der jüdischen Bevölkerung durch das das so genannte „Besserungssystem“ zugefügt. Dies wurde von Zar Nikolaj I. eingeführt und führte zu dem Ergebnis, dass jüdische junge Männer zwangsrekrutiert und in den Kasernen „umerzogen“ werden sollten. Diesen Einschränkungen zum Trotz blühte die jüdische Geschichte im 19. Jahrhundert auf. Diese Epoche der jüdischen Geschichte wird gemeinhin als Renaissance der jüdischen Geschichte in Litauen angesehen. Zu dieser Zeit erfuhr der jüdische Religionsgedanke eine Erneuerung. Die Weltanschauung der Juden brachte ihnen eine facettenreiche intellektuelle Grundlage ein. Zu den Zentren der jüdischen Geschichte nicht nur in Litauen, sondern in ganz Europa zählte das jüdische Zentrum in Vilnius: Dort kam die jüdische Geschichte in Litauen auf Grund seines besonderen Charakter zum Tragen, der sich durch ein eigenes Modehaus sowie mehreren religiösen und weltliche Schulen in hebräischer und jiddischer Sprache äußerte. Die jüdische Geschichte verzeichnet in dieser Epoche mehrere jüdische Tageszeitungen, Lehrbücher, religiöse Werke und Glanzstücke jüdischer Belletristik. Ein Beispiel für die Hochzeit der jüdischen Geschichte in Litauen: In den Jahren 1799 bis 1915 befanden sich in Litauen fast 260 Druckereien, wovon fast 200 in jüdischem Besitz waren. Seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts konnten die jüdischen Bewohner Litauens an der Universität Vilnius studieren. Ein Bespiel für die jüdische Geschichte in Litauen ist der Umstand, dass sich damals das einzige Lehrerinstitut für Juden, das es in Russland gab, in Vilnius befand.

Das düsterste Kapitel der jüdischen Geschichte in Litauen ist ohne jeden Zweifel die Zeit des Zweiten Weltkriegs, in dem mehr als 220.000 der damals in Litauen lebenden 250.000 Juden von den Nazis und deren litauischen Kollaborateuren ermordet wurden.

Foto: upyernoz\www.flickr.com

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